Frauenspezifisches Housing First

Frauen sind oftmals seit Jahren wohnungs- oder obdachlos. Sie haben Angebote des Hilfesystems durchlaufen, ohne den Wunsch nach einer eigenen Wohnung und einem selbstbestimmten Leben verwirklichen zu können. Dies zieht vielfach weitere Schwierigkeiten und Hürden nach sich, z.B. gesundheitliche Probleme (physisch und/oder psychisch), fehlende soziale Kontakte, Schulden oder Suchterkrankungen.


Zur Wohnungslosigkeit kommt es häufig durch Verschuldung, Zwangsräumung, psychische und physische Gewalterfahrungen in Beziehungen und/oder Familienkonstellationen. Auf Grund diverser Erkrankungen sind Frauen oftmals nicht in der Lage, das Mietverhältnis aufrecht zu erhalten.


Frauen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, verstecken ihre Situation oft so lange wie möglich. Sie ziehen sich gepflegt an, verschweigen ihre Situation und kommen bei Verwandten unter oder Freund*innen, bis sie sich irgendwann auf der Straße wiederfinden.
Ein Leben auf der Straße bedeutet für Frauen der ständigen Gefahr von physischer  und psychischer (insbesondere auch sexualisierter) Gewalt ausgesetzt zu sein. Um dem Leben auf der Straße zu entkommen, leben viele Frauen in Zweckgemeinschaften, in denen beispielsweise sexuelle Verfügbarkeit gegen eine Unterkunft getauscht wird. Daraus folgt, dass sie erst spät Hilfe suchen und die Probleme dann sehr komplex sind.